Meine Gedanken fliegen weg

Eigentlich ist es ja nicht schlimm, wenn man mal was vergisst. Einen Namen, einen Begriff, ein Ereignis. Das kommt schon mal vor. Jeder hat sicherlich mal was vergessen. Mal ist ein Lacher, mal ein kleines Ärgernis für die anderen, für einen selber eher meist peinlich. Richtig schlimm ist es aber, wenn man es selber feststellt, um jedes einzelne Wort ringt, es sucht im Kopf - und da ist nichts als Leere.
Wenn man beispielsweise Spielkarten zählt und im Anschluss nicht mehr weiss wie viele es waren. Und verzweifelt zählt man ein zweites, ein drittes, ein viertes Mal. Jedes Mal das selbe Ergebnis: Nichts.
Oder ein anderes Beispiel: Ich bin in einer Unterhaltung mit meiner Familie, höre interessiert zu und weiss im selben Augenblick nicht mehr worum es geht. Erstaunt wird man von seinem Umfeld - im ersten Moment verärgert - angeschaut und als unkonzentriert und abwesend beschrieben. Das war ich aber nicht. Ich bin mir sicher, ich habe sehr aufmerksam zugehört, aber da war es wieder, dieses NICHTS.
Ich spüre das Gefühl immer noch. Es macht mich nicht wütend, aber sehr unsicher. Habe ich das eben richtig verstanden? Schweigend wiederhole ich den letzten Satz in Gedanken. Verliere so aber vollends den Anschluss im Gespräch. Ich nehme mich aus der der Situation raus und gehe auf WC. Dort setze ich mich aber auf den Wannenrand und kühle mir die Augen mit feuchtem Papier, damit keiner meine geröteten Augen sieht.
Später am Abend sehe ich die fragenden und mitfühlenden Augen meiner Frau und der Tochter. Sie treffen mich wie feine, kleine Nadelstiche. Mein Brustkorb war eingeängt, Schüttelfrost und eine erhöhte Temperatur, ein chaotischer Blutdruck warfen mich an diesem Abend vollens aus dem Gleichgewicht.
Am nächsten Tag erklärte mir die Ārztin den Zusammenhang, der mit einem solchen Virus (ich hatte eine Seitenstrangangina) zusammenhängen könnte. Ich solle das aber in jedem Fall weiter abklären lassen. Gut, das werde ich tun.




Später werde ich dieses Thema ergänzen.

So, war am Freitag beim Hausarzt und hab jetzt eine Überweisung zu einem Neurologen. Werde mich in der kommenden Woche um eine Termvereinbarung bemühen. 
Die letzte Woche verlief soweit störungsfrei, ausser das ich noch sehr abgespannt war. Doch auch die Unsicherheit liess mich mehr auf viele Details achten und fast alles nochmals kontrollieren. Bis heute sind mir keine Blackouts mehr aufgefallen.
Über 10 Jahre hatte mein Vater Demenz, und die MS Erkrankung meiner Schwester lassen mich halt achtsamer sein. Doch eigentlich denke ich eher, dass ich vermutlich eher nix hab und die wirklich nur mit dem Infekt zusammen hing... Abwarten wie sich das entwickelt.

Kommentare

Mutschekiepsche hat gesagt…
Das ist natürlich nicht von mir, ich habe es nur während unserer Heimreise für meinen geliebten Mann geschrieben.

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