kinder und eltern

Ich hab keine Ahnung davon, wie ein Papa zu sein hat. Selber bin ich wahnsinnig stolz auf meine beiden Kinder und lass auch nichts auf sie kommen. Es ist einfach wunderbar, von diesen auch als Papa bestätigt zu werden. 
Habe so einiges falsch gemacht. So war mir die Existenzsicherung - der Job - wichtiger vom Zeitaufwand und der Intensität als die Familie. Das hat nicht nur meine Ehefrau entsprechend angemerkt, sondern die Kinder verstanden es in einer unnachamlichen Art, mich dies geballt spüren zu lassen "Ist der Onkel auch mal wieder da.". Die Kinder sind/waren meist sehr offen und ehrlich mir gegenüber. Die kleinen Notlügen sind absolut banal. Aber ihre Gefühle haben sie verstanden mir immer gut zu zeigen.
Nun sind sie selber erwachsen. Haben ihr eigenes Leben. Das ist nicht immer einfach. Sie müssen selber strampeln und sich durchboxen. Mal besser, mal weniger. Mal braucht es Stärke, mal Achtsamkeit. Bin sehr stolz auf beide, dass sie dies so gut machen.

Nun hat sich auch für mich das Leben geändert und ich habe meine von mir ausgeführten Veränderung mit einigen Blessuren fast geschafft. Eine Trennung und ein Neuanfang, eine alte Liebe beenden und eine Neue zu finden, den liebgewonnenen Alltag in ein neues Leben, die Wertigkeiten zu erkennen und... ach was fasele ich: viel Neues, wo ich durch muss.
Auch die Kinder mussten, trotz aller Reife, hier eine neue Erkenntnis gewinnen: mich gibt es nur noch ohne die Mutti. Das ist sehr schwierig und ich weiss, dass ich ursächlich für so manchen Ärger, Unsicherheit und manche Träne war. Das schmerzt, doch ändern kann ich es nicht mehr.
Wie SEHR freue ich mich, wenn sie mich besuchen. Wie SEHR macht es mich stolz, dass unser Verhältnis jeden Tag etwas besser wird. Nicht ohne Stolpersteine, auch ich mache dabei Fehler. Aber ich bin wieder der Papa. Und möchte dies immer bleiben. Nicht nur auf dem Papier. Für IMMER.

Nun kamen neue Kinder in dieses neue Leben. Nicht von mir, doch mehr als nur Freunde. Anfangs sehr argwöhnisch und unsicher, derweil fast schon normal wie in einer Familie. Merkwürdig, dass ich mein "Papa-sein" rein auf der Gefühlsebene dem anpasst. Das habe ich nicht erwartet. Sie füllen so federleicht meine Schrammen von der Trennung auf. Es tut so gut, ganz langsam auch ihr Vertrauen zu gewinnen. Sicherlich braucht es viel Zeit und manche Bewährungsprobe. Und sicherlich sind meine Beiden das Grösste für mich in der Welt. Doch nicht mehr allein: die Familie ist gewachsen und ich kann alle auf einer Höhe und mit einem Herzen anschauen. Mal unter uns: ich bin so reich geworden an Gefühlen und Liebe dass ich es nicht mehr missen mag. Es tut so gut...

Ich habe im Leben vieles falsch gemacht, aber auch vieles richtig.Die Erkenntnisse daraus helfen mir, mich in Zukunft besser zurecht zufinden.

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